Übergewicht

Sowohl Über- als auch Untergewicht haben einen erheblichen Einfluss auf die körperliche Gesundheit.
Übergewicht führt u.a. zu einer schlechteren Wirkung des körpereigenen Hormons Insulin (man nennt das auch Insulinresistenz) und kann damit zu erhöhten Blutzuckerwerten und langfristig zu der Ausbildung einer Zuckerkrankheit (Diabetes) beitragen.
Weitere Stoffwechsel- und Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Gicht werden durch ein zu hohes Gewicht begünstigt.

Ebenso ist das Risiko einer Tumorerkrankung, wie z.B. Brustkrebs, durch Übergewicht erhöht.

Sowohl Übergewicht, als auch Untergewicht beeinflussen den hormonellen Haushalt vor allem den der Frau. Menstruationsstörungen und reduzierte Fruchtbarkeit können Folgen davon sein.

Bei Untergewicht besteht die Gefahr einer Mangelversorgung mit wichtigen Eiweißstoffen und Vitaminen und damit eine erhöhte Anfälligkeit für Erkrankungen und verminderte Leistungsfähigkeit.

In jedem Fall empfiehlt es sich also schon frühzeitig auf gesunde Ernährung und Einhaltung des richtigen Körpergewichtes zu achten.

Body Mass Index

Zur Beurteilung des „richtigen“ Körpergewichts hat sich in den letzten Jahren der so genannte Body Mass Index (BMI) durchgesetzt. Dieser berechnet sich aus dem Körpergewicht und der Körpergröße.

Die Formel für den BMI lautet:

BMI Index

für Personen ab 18 Jahre

Bewertung des BMI unter Berücksichtigung des Alters:

Altersgruppe (Jahre)

wünschenswerter BMI 

 19-24

19-24 

 25-34

20-25

 35-44

21-26 

 45-54

22-27 

 55-64

23-28 

 >64

24-29 


Beispiel:
Ein Mann ist 1,80 m groß, wiegt 75 kg und ist 30 Jahre alt. Das ergibt einen BMI von 23.
Der BMI von 23 ist im normalen Bereich. Eine Gewichtsabnahme ist nicht nötig.

Eine Frau ist 1,64 m groß, wiegt 79 kg und ist 40 Jahre. Die Berechnung ergibt einen BMI von 29. Das liegt leicht über dem wünschenswerten BMI. Eine Gewichtsabnahme wäre ratsam.

Taillenumfang

Neue Untersuchungen zeigen, dass zu viel Fettgewebe in der Bauchhöhle das Risiko für Diabetes deutlich erhöht, ebenso wie für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Bauchfett produziert Botenstoffe, die Diabetes begünstigen.

Fettgewebe ist nicht nur ein Energiespeicher. Es ist auch ein Organ, das Botenstoffe bildet. Diese Hormone wirken auf andere Organsysteme wie Gehirn, Muskeln oder Gefäße.

In Bezug auf diese Eigenschaften kommt dem Fettgewebe der Bauchhöhle eine herausragende Rolle zu. Ist davon zu viel vorhanden, werden zum Beispiel vermehrt Hormone gebildet, die bei Entzündungen eine Rolle spielen.

Unter anderem nimmt die Wirksamkeit des Hormons Insulin ab, welches maßgeblich den Zuckerhaushalt des Körpers regelt. Dadurch steigt für Betroffene das Risiko, zuckerkrank zu werden. Erschwerend kommt hinzu, dass der Körper bei zu viel Bauchfett weniger "Adiponektin" bildet. Dieser Botenstoff steigert beim Gesunden die Insulinwirkung und hemmt Entzündungen.

Außerdem geht man davon aus, dass diese chronische Entzündungsreaktion die Entstehung von Arteriosklerose begünstigt.

Neben der Gewichtsabnahme wirkt sich körperliche Aktivität (ausdauernde Tätigkeiten wie Walking, Nordic Walking, Schwimmen, Fahrrad fahren) günstig auf das Bauchfett aus.
    
Der Bauchumfang
Neben dem BMI-Wert wird deshalb heute bei der Beurteilung des Übergewichts zusätzlich auf die Verteilung des Körperfetts geachtet.

Eine apfelförmige Verteilung des Körperfetts um die Bauchmitte dagegen ist durchaus mit gesundheitlichen Risiken verbunden.

Eine birnenförmige Fettverteilung an Hüften, Po und Oberschenkeln wird als eher wenig risikoreich für die Gesundheit betrachtet.

Als Hinweis auf eine nötige Gewichtsreduzierung gilt ein Taillenumfang von mehr als 94 cm bei Männern und 80 cm bei Frauen.

Energiebedarf

Energiezufuhr und Energieverbrauch bestimmen unser Körpergewicht:

  • Liegt die Zufuhr an Kalorien (kcal) über dem Verbrauch, steigt das Körpergewicht automatisch an.
  • Ist das Verhältnis umgekehrt, sinkt das Körpergewicht.

Übergewicht ist also ein Bilanzproblem.
Der Körper verbraucht bereits in Ruhe einiges an Kalorien (Grundumsatz); zusammen mit der Energie, die er im Alltag aufwendet, ergibt dies den Gesamt-Energiebedarf. Tatsächlich nehmen wir beim Essen oft mehr Energie zu uns, als wir verbrauchen. Daher bildet sich bei vielen Menschen mit der Zeit ein Übergewicht.

Mit zusätzlichem Energieverbrauch (Leistungsumsatz) aber - z. B. durch mehr Bewegung und Sport - können Sie Ihr Gewicht reduzieren!

Der Gesamtenergiebedarf setzt sich aus dem Grundumsatz und dem Leistungsumsatz zusammen (jeweils pro Tag).

Energiebedarf = Grundumsatz        +  Leistungsumsatz                          
                        (Körper in Ruhe)       (Körper in Aktion)

Berechnung des Energiebedarfs:
Der Energiebedarf ist nicht bei jedem Menschen gleich: Er unterliegt verschiedenen Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Gewicht usw. Trotz dieser verschiedenen Einflussfaktoren lässt er sich aber annähernd berechnen und gibt uns damit einen Anhaltspunkt für unsere tägliche Ernährung.
    
Berechnungsbeispiel:
Für eine 30-jährige, 1,75 m große Büroangestellte wird der Energiebedarf so errechnet:

  • 1. Zuerst wird ihr Normalgewicht berechnet:
    Körpergröße in cm - 100 = Normalgewicht
    175 cm - 100 = 75 kg Normalgewicht
  • 2. Dann wird das Normalgewicht mit dem Energiefaktor, der sich aus der Art Ihrer körperlichen Tätigkeit ergibt, multipliziert.

  • Normalgewicht x Energiefaktor = täglicher Energiebedarf 
    z.B.: 75 kg x 30 = 2 250 kcal

Bitte beachten Sie, dass sich mit zunehmendem Lebensalter der Energiebedarf reduziert:

  • ab 40 Jahre um ca. 10 %
  • ab 50 Jahre um ca. 15 % 
  • ab 60 Jahre um ca. 20 %.

Die folgende Tabelle hilft Ihnen dabei, Ihre körperliche Tätigkeit einzustufen:

 Energiefaktor 
30

Energiefaktor 
35-40

Energiefaktor 
40-50

Leichte Tätigkeiten

Mittelschwere Tätigkeien

Schwere Tätigkeiten

Büro
Spaziergang
Auto fahren
Stadtbummel
Hausarbeit

Großputz
Renovierung
Fahrradtouren
Ausdauersport
Wanderungen
Gartenarbeit

Bauarbeiten
Schwere Gartenarbeit
Leistungssport
Umzug

Richtwerte für das richtige Gewicht geben:

  • der Body Mass Index (BMI)
  • der Taillenumfang